Maria Magdalena

Foto: Katrin Kersten

Pressestimmen Maria Magdalena

„Hebbels bürgerliches Trauerspiel vom gefallenen Mädchen mit Selbstmord […] spielt im BE Pavillon quasi in der kleinbürgerlichen Wohnstubenhölle. Fast auf Tuchfühlung mit dem Publikum, mit minimal szenischem Aufwand und maximal spielerischem Einsatz unter der hochkonzentrierten, haargenauen und ersten und viel versprechenden Regie von Nicole Felden.“

Reinhard Wengierek, Freie Volksbühne Berlin

Freie Volksbühne

„Wenn [der Vater] am Ende sagt „Ich verstehe die Welt nicht mehr!“ dann ist das in dieser subtilen Inszenierung eine wahrlich erschütternde Selbstanklage eines Mannes, der aus der Zeit gefallen ist. Und damit bekommt das Stück eine verblüffende Aktualität. […]

Schönheit und Gehalt der Sprache werden von den Schauspielern […] wunderbar zum Leuchten gebracht. Weil nicht mit explosivem Spiel überdeckt, sondern von kleinen ausdrucksstarken Gesten getragen, wird alle Vieldeutigkeit der Worte erfassbar. […] Hier war der Beifall denn auch geradezu euphorisch. […] Zu Recht: Nicole Felden und ihr Ensemble zeigen, welchen Gewinn es bringt, dem Dichter zu vertrauen und nicht auf Effekthascherei zu setzen. Zudem zahlt sich aus, dass man hier persönliches Engagement zu spüren meint, den Eindruck hat, hier laden Menschen ins Theater, denen es ein dringendes Bedürfnis ist, gerade dieses Stück vorzustellen. […] Berlin-Besucher sollten diese kleinen große Aufführung auf keinen Fall versäumen!“

Peter Claus, „Theaterbrief“ in der Rheinpfalz

„Im Pavillon bleiben alle Darsteller auf der Bühne sitzen in den Stuhlreihen, die auch ihrem Publikum als Sitzgelegenheit dienen. Sie warten, treten auf, sind wieder im Stand by. Das führt dazu, dass die, die gerade spielen, auf die anderen, Toten, Ungerechten, Verirrten, Bezug nehmen können. Sie alle bleiben, haften sozusagen für ihr Tun, ohne Möglichkeit zu entkommen. Und es zeigt sich, nicht nur die zu strenge bürgerliche Moral lässt den Menschen irre werden, auch an sich und der Missgunst, der Häme, der Gier anderer gehen die Menschen zugrunde. […] Alle Darsteller sind in ihren Rollen präsent und am Platz. Diese „Maria Magdalena“ ist eine Freude, da sie den Text feiert, der es Wert ist und Hebbels Anliegen nicht verrät. Das Publikum klatschte heftig Beifall.“

Eva Förster, Märkische Oderzeitung

“Nicole Feldens Inszenierung kommt, wie bei jungen Leuten heute üblich, rasch zur Sache, auch was das körperbetonte Spiel betrifft. Das in der intimen Pavillon-Atmosphäre furios-artistisch, beinahe halsbrecherisch über die Stuhlreihen führt, als plötzlich mit dem Sekretär Friedrich (Felix Tittel) ein Jugendfreund Klaras und potentieller Konkurrent Leonhards auftaucht. […] Mit diesem engagierten Ensemble, einer sich gegenseitig befruchtenden Mischung aus erfahrenen und jungen Schauspielern, gelingt es Nicole Felden, Friedrich Hebbels Trauerspiel binnen knapp zweier jederzeit spannender Stunden ins 21. Jahrhundert hinüberzuretten. Einfach und effektvoll zugleich inszeniert sie etwa den inneren Monolog Klaras mit Hilfe des Gegenlichts durch die opaken Fensterscheiben. Selbst der ganz in Hebbelschem O-Ton geführte Dialog zwischen Klara und Leonhard mutet, auch ohne die von Friedrich offerierten Pistolen, wie ein Duell unserer Zeit an.”

Pitt Herrmann, Sonntagsnachrichten

Sonntagsnachrichten

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